Montag, 28. September 2009

Filmreif




Das fand ich gut.

Zwei gesunde Menschen sterben bei einer Bombenexplosion. Normalerweise ein Anlass für verklemmte und euphemistische Umschreibungen („wurden Leben ausgelöscht“, „verstarben noch an Ort und Stelle“, „hinterließen Frau und Kinder“, etc.). Nicht aber, wenn’s Bankräuber sind, dazu noch belgische. Da lassen wir mal die Zügel schleifen.
Zwei „Panzerknacker“ haben sich ein filmreifes Ende bereitet. („Weltspiegel“)
 Das ist schnörkellos, locker und elegant formuliert.


Das fand ich nicht gut.

Anders haben es da (mutmaßliche) Vergewaltiger, jedenfalls wenn sie Regisseure sind, und dazu noch polnische. Polanski hat die Vergewaltigung einer 13-jährigen zugegeben, sich aber seit 32 Jahren immer wieder geschickt einer strafrechtlichen Verfolgung eintziehen können. Jetzt sitzt er da, wo ihn nur Steinbrücks Kavallerie befreien kann. Und der Tsp.? Klammheimliche Freude über späte Gerechtigkeit? Auch „ein filmreifes Ende“? Nix da:
Polanski, der Verfolgte, der Entkommene, der Gejagte. („Weltspiegel“)



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