Sonntag, 27. Juni 2010

15.381




Das fand ich gut.

Frau Sirleschtov hat nachgerechnet:
Man kann das Grauen der FDP mathematisch fassen: 15381. So viele Wählerstimmen (geht man von den Umfragen aus) hat die blau-gelbe Westerwelle-Partei pro Tag verloren, seit sie im Bund regiert.
Von den 4,3 Mio. Zweitstimmen dürften also noch 1,9 Mio. übrig sein. Bei 62 Mio. abgegebenen Zweitstimmen (Sept. 2009) ist die F.D.P. inzwischen also bei 3,2%. Geht das so weiter, ist der Spuk am 3. November 2010 vorbei. Dann hat die F.D.P. nämlich nur noch eine Stimme, und die ist, wie wir wissen, hässlich, laut, hysterisch und immer ein bisschen zu aufgeregt.

Den fand ich auch gut.

Den meist gehörten Satz der Reporter bei den WM-Spielen:

„Mh. Falscher Einwurf. Sieht man eigentlich selten bei einem solchen Turnier.“

Samstag, 26. Juni 2010

Multitasking








 








Das fand ich gut.

Ein Schweizer wird in Singapur zu einer Haftstrafe verurteilt. Zwei Delikte, zwei Haftstrafen, einmal drei und einmal zwei Monate. So weit, so gut. Aber dann kommt’s:

„Die Haftstrafen laufen parallel, so dass er nach drei Monaten entlassen wird.“
Rätselhaftes Land des Multitasking, wo man in drei Monaten fünf Monate absitzen kann. Ob das bei Geldbußen auch funktioniert?

Das fand ich noch besser.

„Für das Grössere Fussballtor e.V. (2004 bis 2009)“ wirbt dafür, dass Fußballtore, err, naja…, größer gemacht werden, damit mehr Bälle reinpassen. Eigentlich ist schon die Anzahl von Rechtschreibefehlern im Namen bemerkenswert, aber es kommt noch besser:

„Auf jeder Seite um ca. 7 cm und ca. 9 cm in der Höhe. Dann ist nahezu jeder zweite Latten- oder Pfostenschuss ein TOR!“
Nicht kapiert. Also, noch mal:

„Auf jeder Seite um ca. 7 cm und ca. 9 cm in der Höhe. Dann ist nahezu jeder zweite Latten- oder Pfostenschuss ein TOR!“
Immer noch nicht kapiert. Wenn man die Latte um 14 cm verlängert und die Pfosten um 9 cm erhöht, gehen weniger Bälle gegen „das Alu“? Und wenn trotzdem mal ein Ball dagegen trifft, ist es trotzdem ein TOR? Also ich bin dafür.















Samstag, 5. Juni 2010

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz n.F.



Das fand ich gut.

Was darf Satire? Nach Ansicht von Kurt Tucholsky alles, nach Ansicht des BGH alles, was langweilig ist, keinen stört und keiner lesen will.
Aber was darf Humor? Nach Markus Ehrenberg offensichtlich alles, sogar völlig unkomisch sein.

Anders als bei „Wilsberg“ oder „Ein starkes Team“ kommt Humor bei diesem Krimi nur am Ende auf, wenn sich die Ermittlerin nach getaner Arbeit mit ihrem Hausmeister auf das Dach ihres Hauses verzieht, sich ein Glas Rotwein gönnt, mit langem Blick auf den Dom.
Whoaaa! Hi hi!!„Mit langem Blick auf den Dom“!! Da muss man erst mal drauf kommen!!!

Das fand ich nicht gut.

Wann heißt es eigentlich Bankier und wann Banker? Wann spricht man von Studierenden und wann von Studenten? Ich dachte früher, das Erste ist jeweils moderner (oder – streng nach AGG – etwas geschlechtsneutraler) und das Letztere ein bisschen veraltet. Stimmt aber nicht. Ackermann ist ein Banker, wenn er wieder mal mit dem Victoryzeichen grüßt, aber wenn seine Frau entführt wird, spricht man von einer Bankierswitwe. Studierende protestieren gegen Unigebühren und machen den Bachelor, aber wenn sie in Bangkok wegen Drogen zum Tode verurteilt oder bei einem Verkehrsunfall verletzt werden, würde es schon etwas seltsam wirken, wenn man von dem „zu Tode verurteilten Studierenden aus Tübingen“ spricht.

Warum ist das so? Ganz einfach, die politisch korrekte Sprache ist eben eine Schönwettersprache. Wenn’s ernst wird, ist sie nicht verwendbar. Bei Festreden geht’s immer um die „Bürgerinnen und Bürger“ (bei Gabriel heißt das kurz: „Bürger und Bürger“), oder um „Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, aber bei ernsten Themen hört der Schmarrn auf. Oder wie wäre es angekommen, wenn Richard von Weizsäcker in seiner Ansprache zum 8. Mai 1945 folgende Formulierungen verwendet hätte:

„Während dieses Krieges haben die Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten viele Völker gequält und geschändet…Am Anfang der Gewaltherrschaft hatte der abgrundtiefe Hass Hitlers gegen unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gestanden.“
Bisschen affig, oder? Was aber nur bei schönem Wetter was taugt, gehört in den Müll.

Beim Banker ist es natürlich genau umgekehrt, aber bei Ackermann ist ja alles ein bisschen anders.