Sonntag, 11. Oktober 2009

Reader's Digest




Das fand ich gut.


Alfred Eichhorn beklagt auf S. 31 die penetrante Floskel „… sieht anders aus“ und beweist damit ein treffsicheres und subtiles Sprachempfinden. Es geht eben, liebe Frau Grunert, nicht in erster Linie um die korrekte Grammatik und wie man welches Verb beugt, sondern darum, welche Wörter man verwendet, und welche besser nicht. Zu „sieht anders aus“ packen wir noch „nicht wirklich“, „hat was“, „geht gar nicht“ und alle ihre hässlichsten Kumpels (nicht vollständige Liste hier abrufbar) oben drauf und versenken alles an der tiefsten Stelle des Pazifiks.

Das fand ich nicht gut.

Wer hören kann, soll sich auch selbst zuhören, möglichst bevor er spricht. Herr Eichhorn, wo haben Sie denn „das Kind im Manne!“ (auch im Original mit Dativ-e und Ausrufezeichen!) her? „Reader’s Digest“? „Für Sie“? „Praktische Fibel für den modernen Sprachgebrauch“ (Schnarchnase-Verlag Tübingen, 1951)?

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