Sonntag, 30. August 2009

Vorbehalt (28. August 2009)


Das fand ich gut.

Es gibt ja richtig gute Künstler, von denen darf man einfach kein Interview lesen: strohdumm, selbstgerecht, egozentrisch, kurzum unerträglich. Walser und Grass sind gute Beispiele, aber Lindenberg und Grönemeyer gehören auch dazu. Und dann gibt es das Gegenteil: Sänger, deretwegen man schon sein Radio spontan und aus Notwehr in der Spree versenkt hat, die aber im Interview erfreulich souverän rüberkommen. Herzlichen Glückwunsch zum 60. von hier aus, Herr Maffay.

Das fand ich nicht gut.

Jetzt, wo sich alle auf einen Gesamtvergleich geeinigt haben (Dienstwagen gegen Ackermannschnitzel, bei Kostenaufhebung), muss der Tsp. wieder mal die „Golfplatzaffaire“ reanimieren. Ich hasse Golfspieler, finde aber Sarrazin irgendwie gut (wäre auch als Fernsehkoch eine gute Besetzung). Dem Tsp. geht’s offensichtlich umgekehrt. So richtig kommen sie aber auch nicht ran. Da die Vorwürfe bisher nicht bewiesen wurden und nur auf „privaten Anzeigen“ beruhen, bleibt es also bei dem vorsichtig formulierten Ratschlag an TS, „selbstkritisch in sich zu gehen“ (S. 6). Brisant ist in diesem Zusammenhang allerdings die Nachricht auf Seite 1, dass sich der Rechnungshof „alle Prüfungsmöglichkeiten vorbehält“. Wusste gar nicht, dass die sich spezielle Prüfungsmöglichkeiten ausdrücklich vorbehalten müssen, wenn sie von ihren üblichen Prüfungsmethoden (Zeitunglesen, Smalltalk am 16. Loch etc.) abweichen wollen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen