Sonntag, 30. August 2009

Mozart (27. August 2009)


Das fand ich gut.

Endlich, wenn auch ein paar Jahrzehnte zu spät, hat auch der Tsp. eingesehen, dass die öffentliche Ausschreibung, das alte Schloss original nachzubauen, nichts anderes ist als eine Schnapsidee und eine Erniedrigung des gesamten Berufsstands der Architekten. Welcher Komponist würde sich daran beteiligen, eine Mozartsymphonie nachzukomponieren, welcher Ingenieur würde sich nicht verarscht fühlen, wenn er den Auftrag kriegt, das Rad neu zu erfinden?

Das fand ich nicht gut.

Aber die Begründung! Frau Tillmann, damit kommen Sie nie durch! Entweder es muss neu ausgeschrieben werden, weil Stella die formalen Regeln nicht eingehalten hat, oder er muss bauen dürfen, weil er die Regeln eingehalten und den Wettbewerb gewonnen hat. Tertium non datur. Nach Frau Tillmann schon: Weil sie seinen Entwurf irgendwie scheiße findet, müssen die formalen Regeln eben besonders streng angewendet oder nachträglich erweitert werden. In einem Berufungsurteil würde sich das so lesen: „Der Senat lässt es offen, ob die Berufungsschrift fristgemäß eingereicht wurde, denn der Kläger hat sowieso irgendwie unrecht.“

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